Metro Paris: Sortie heißt Ausgang

Zuletzt aktualisiert vor 8 Monaten

Die Pariser tun sich schwer mit Fremdsprachen. Deshalb muss man dieses Wort kennen, wenn man sich mit der Metro Paris bewegt:

Sortie = Ausgang

Sortie = Ausgang
Sortie = Ausgang

Wenn man dieses Wort nicht kennt, kann man sich schwer tun damit, den Ausgang aus einer der riesigen U-Bahn (Metro)-Stationen zu finden. Da gibt es kein Piktogramm, kein englisches „Exit“, nein, da steht einfach nur „Sortie“.

Nachdem ich nun schon ungefähr 35 Jahre nicht mehr in Frankreich war und mein bisschen Französisch, das ich vor noch längerer Zeit in der Schule gelernt hatte, überwiegend vergessen hatte, fiel es mir anfangs schwer, mich zurechtzufinden.

In einer so riesigen Metro-Station wie Charles de Gaulles – Etoile, die eben auch die nächste zu meinem Hotel war, kann man sich schnell verlaufen. Da ist das Schild für den Ausgang noch das kleinste Problem, vor dem man steht. Denn welcher der zahlreichen Ausgänge ist der richtige? Wie komme ich am schnellsten ans Ziel?

Übersicht über die Station Charles de Gaulles - Etoiles
Übersicht über die Station Charles de Gaulles – Etoiles
Wo muss ich jetzt hin?
Wo muss ich jetzt hin?

Und noch eins: Ich bin ein dummer Tourist: Wie kommt man auf die Idee, diese wichtige Station der Metro Paris „Charles de Gaulles- Etoile“ zu nennen, wo sich doch direkt drüber der Arc de Triomphe befindet? Auf dem Metro-Plan ist davon nichts zu finden.

Naja, ich versteh ja, dass der Platz, auf dem der Arc de Triomphe steht, nach Charles de Gaulles benannt ist. Aber zum Beispiel, dass der komplette Name Arc de Triomphe de l’Étoile lautet, war mir nicht bekannt. Mit dem Etoile soll der Triumphbogen von dem beim Louvre unterschieden werden:  Arc de Triomphe du Carrousel

Das Fahrkarten-System

Aber eines muss ich den Parisern lassen: Sie haben ein sehr übersichtliches Fahrkarten-System*: Jede Fahrt im Stadtbereich kostet € 1,80. Das ist günstig. Es gibt dann noch eine 10er-Karte (Carnet € 14,10) und diverse Tagestickets. Da muss man sich überlegen, ob sich das lohnt. Für meine zwei Tage, an denen auch die Sonne ständig zum Spazieren gehen einlud, bin ich gut damit ausgekommen, jedes Mal neu zu lösen. Ich bin ungefähr 6 Mal mit der U-Bahn gefahren.
Übersicht über die Angebote: help-tourists-in-paris

Das System der verschiedenen Touristen-Pässe ist dagegen schon etwas verwirrend. Mit dem Paris City Pass, der Eintritt in diverse Museen bietet sowie unbegrenzte Metro-Fahrten, muss man etwas aufpassen. Er ist relativ teuer und es gibt so einige Museen, für die der Eintritt kostenlos ist. Ein Vorteil: Man kann mit dem Paris-Pass an den Schlangen beim Louvre vorbeiziehen. Das gleiche gilt für den Paris Museum Pass

Die Fahrkartenautomaten in den Metro-Stationen in Paris sind recht einfach zu bedienen. Die meisten bieten sogar eine Navigation auf Deutsch an. Eine Übersicht über die verschiedenen Angebote findet Ihr auch auf dem Blog Paris Tipps,

Fahrkartenautomat
Fahrkartenautomat
Charles de Gaulles - Etoiles
Charles de Gaulles - Etoiles ist ganz oben am Rand
Metro Paris: Charles de Gaulles – Etoiles ist ganz oben am Rand

Barrierefreie Metro in Paris?? Seitdem ich hin und wieder mit meinem Vater und seinem Rollstuhl in Hamburg unterwegs bin, hat sich mein Blick für Aufzüge in U-Bahn-Stationen geschärft. Das Ergebnis für Paris? Tja, nicht wirklich gut. Aufzüge habe ich selten gesehen, selbst Rolltreppen gab es nicht überall. Vor allem, wenn ich mir eine nach einem anstrengenden Besichtigungstag gewünscht hätte. Aber vielleicht habe ich die auch einfach nicht gefunden und auch keine Hinweise.

Hinweise in der Metro-Station
Hinweise in der Metro-Station – aber seht Ihr einen Hinweis auf eine Rolltreppe oder einen Aufzug? Guichet heißt übrigens auch Fahrkartenschalter. Dafür gibt es wenigstens ein Piktogramm und das „I“ deutet auf eine Informationsstelle hin
Metro Paris

Dieser Artikel, den ich schon lange schreiben wollte, ist auch mein Beitrag zu Ailsas Travel Theme „Exit“

* Stand Juni 2016

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Ulrike

9 Gedanken zu „Metro Paris: Sortie heißt Ausgang“

  1. Ach Paris… obwohl ich ein bisschen Französisch kann, musste ich bei „Sortie“ überlegen – sowas haben wir leider nicht gelernt 🙂 Ich finde es gut, dass es, wie in Wien, Tickets für Zwei oder mehr Tage gibt. Ich finde es gut, wenn man die Aktionen, bei denen man mitmacht, kurz erklärt. Damit ich weiß, was mich auf anderen Beiträgen zum thema erwartet. Hast du über deinen zweitägigen Besuch eine Blogpost verfasst?

  2. Da kann ich einmal mit einer Information dienen: Der Platz auf dem der Triumphbogen steht, der heute „Charles-de-Gaule“ heißt, hieß früher „Place de l´Etoile“. Etoile= Stern und dieser Name bezieht sich auf die davon weggehenden Straßen bzw boulevards, die sternförmig angelegt wurden. Der Städteplaner war Georges-Eugene Haussmann, der von Napoléon mit der Umgestaltung von Paris beauftragt wurde. Napoléon hat wahrscheinlich hauptsächlich das Bild seiner marschierenden Soldaten auf den großen Boulevards im Auge gehabt 🙂

  3. Ja, im Grunde hab ich es dann auch für relativ einfachgehalten. Nur diese riesige Station und die Irritation, als ich dort ankam und einen Ausgang suchte! Ein wenig mehr Englisch könnten die auch gebrauchen. Und Rolltreppen…
    Liebe Grüße
    Ulrike

  4. Ich hielt das Metrosystem in Paris immer für eins der übersichtlichsten der Welt 🙂 Aber ich hab auch n halbes Jahr dort gelebt, vielleicht gewöhnt man sich dann so dran? Im Vergleich zur Pariser Metro stinken bei mir bisher alle anderen Systeme weltweit total ab 🙂
    Liebe Grüße, Anne

  5. Meine Schwester lebt in Paris, ansonsten hätte ich diese Fahrkartenmöglichkeit wohl übersehen: Für Menschen unter 26 oder 27 Jahren gibt es am Wochenende und an Feiertagen ein Tagesticket für gerade einmal 3,85 Euro. Viele Grüße, Saskia

  6. Bordeaux: hach! Da bin ich auf meiner Interrailfahrt 1978 frühmorgens ausgestiegen, ein paar Schritte Richtung Stadt gegangen und gleich umgekehrt. Das ist die einzige Erinnerung, die ich an Bordeaux habe.
    LG
    Ulrike

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