Das Nonnenkloster Chen Xiang Ge in Shanghai

Zuletzt aktualisiert vor 1 Jahr

Shanghai abseits der Touristenpfade: Nonnenkloster Chen Xiang ge

Nicht weit vom Trubel rund um das berühmte Teehaus und den Yu-Garten, die auf der Liste der Sehenswürdigkeiten Shanghais ganz oben stehen und Pflicht für jede Touristengruppe sind, gibt es einen kleinen buddhistischen Tempel. Einen Hort der Ruhe. obwohl es nur ein paar Schritte bis zur Touristenzone um das Teehaus. Aber die Touristen sind fasziniert von den vielen Shopping-Möglichkeiten und nutzen ihre Freizeit lieber zum Besuch der zahlreichen Läden.

Chenxiangge Tempel

沉香阁 • chén xiāng gé  = Pavillon des Sandelholzes

Immerhin hat es das Nonnenkloster Chen Xiang Ge in den Lonely Planet Guide geschafft. Aber dort erfährt man leider nicht viel über den wunderschönen ruhigen Tempel. Auch Google bringt nicht viele Ergebnisse.

Nonnenkloster Chen Xiang Ge Innenhof

Ich war dort und war begeistert! Wenn man das große Tor durchschreitet, gelangt man in eine fremde ruhige Welt. Bunte Fahnen wehen im Wind, Blumen überall und viel Weihrauch.

Freundlich lächelnde Nonnen in ihren braunen Gewändern nicken dem Besucher schweigend zu. Die Hektik der Megametropole Shanghai scheint weit weg zu sein. Hier ist der ideale Platz, um ein wenig auszuruhen und das authentische China auf sich wirken zu lassen. Manchmal zünden Gläubige, überwiegend Frauen, Räucherstäbchen an, ein Gong erklingt, die Nonnen murmeln ihre Gebete. Ein friedvoller Ort.

Geschichte des heutigen Nonnenkloster Chen Xiang Ge

Der Tempel entstand um 1600 erbaut. Der reiche Pan Yunduan, Gouverneur in Sichuan und aus Shanghai stammend, ließ den Tempel zu Ehren seiner Mutter errichten. Pan Yunduan war der Sohn von Pan En, der den berühmten Yu-Garten anlegen ließ, und steckte selbst sehr viel Geld in den Ausbau des Gartens, der 20 Jahre dauerte.

Chenxiangge Tempel

Es heißt, dass der Tempel, der einst den Namen Ciyun trug, anfangs dazu genutzt wurde, um den Geburtstag des Kaisers zu feiern.

Das Nonnenkloster Chen Xiang Ge hat in den mehr als 400 Jahren seines Bestehens einige Krisen überstanden. Der Opiumkrieg im 19. Jahrhundert und anderes hinterließen ihre Spuren.

Besonders schlimm kam es während der Kulturrevolution. Während der nahe Yu-Garten unter dem Schutz der Regierung stand, wurde der Chenxiangge-Tempel fast zerstört. Und für einige Jahre war er Teil einer kleinen Fabrik.

1989 wurde der Tempel komplett renoviert und 1994 neu eröffnet. Heute gibt es wieder einige Nonnen, die den Tempel und seine Statuen liebevoll pflegen. Beachtenswert ist eine Statue der Guanyin, die leider nicht mehr die Originalstatue aus der Ming-Dynastie ist.

Guanyin ist der chinesische Name für den Bodhisattva Avalokiteshvara, dem Bodhisattva des Mitgefühls und der Barmherzigkeit. In seiner weiblichen Form wird er vor allem von Frauen verehrt. Denn Guanyin hilft bei Bitten um die Geburt eines gesunden Kindes,

Chenxiangge Tempel

Fazit: Ein wahrer Geheimtipp! Unbedingt ansehen!

Info (Stand 2020)
沉香阁 Chenxiange-Road 29 (Westlich vom Yu-Garten, eine kleine Nebenstraße der Jiu Jiao Chang Lu)
Geöffnet täglich von 7:00 bis 17:00 Uhr
Eintritt 10 Yuan
Um die Guanyin-Statue im Guanyin-Turm zu sehen, fallen noch mal 2 Yuan Eintritt an.

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Top 5 Sehenswürdigkeiten in Shanghai

Aktualisiert und überarbeitet im Juli 2019

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11 Kommentare

  • Ulrike vom Bambooblog

    Danke für die infos! Beste Grüße – Ulrike

  • Vielen Dank für den schönen Artikel! Ich war zuletzt Anfang März 2014 dort: Da waren die Preise unverändert wie oben angegeben. Und es war immer noch ruhig – trotz all des Wirbels um Yuyuan und Teehaus. Liebe Grüße Klaus

  • Ulrike vom Bambooblog

    Schade! Danke für deinen Kommentar! LG Ulrike

  • Low

    Danke. Schöne Bilder, leider nun ausserhalb meiner Reichweite. Low

  • Hihi. Meide ihn nun immer auf Reisen. Aber damals musste ich unbedingt diese Tassen kaufen gehen, weil mein Ex-Freund die sammelte. Und wenn man dann schon mal drin ist…

  • Ulrike vom Bambooblog

    Ohje, Starbucks! Das muss ja nicht sein! Schade! Aber Hauptsache, Euch hat China gefallen.

  • Och schade. Wir waren damals nur im Yu-Garten. Und haben natürlich auch das Teehaus von aussen bestaunt. Hätte ich sowas gekannt, da wäre ich rein. Weil danach haben wir die Ruhe gesucht, weil wir so erschlagen waren von den Menschenmengen. Und sind in einen Starbucks rein und dann wieder ins Hotel.

  • Ulrike vom Bambooblog

    Ich war 2011 dort. Und die Infos stammen aus dem Lonely Planet von 2013.

  • Ach, ich kenne noch eine ganze Menge nicht, glaube ich. Habe mir das gerade mal auf dem Stadtplan angeschaut und glaube, dass ich da auch schon ein paar mal dran vorbeigelaufen bin (ohne es zu wissen).

    Ich werde dann natürlich berichten und deine Infos updaten. Wann warst du denn dort?

  • Ulrike vom Bambooblog

    Das überrascht mich 😉 Viel Spass! Und wenn sich was an den Eintrittspreisen und so geändert hat, würde ich mich über eine Info freuen.

  • Das klingt nach einer baldigen Wochenendaktion! (Ich habe tatsächlich noch nie von dem Tempel gehört … :-()

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