Das klagende Saxophon in Hongkong

Ich liebe Saxophon-Musik! Der klagende Ton des Instruments treibt mir regelmäßig Tränen des Glücks in die Augen.ckt

Saxophon-Spieler in Stanley, einem Vortort von Hongkong

Das geschah auch 1987 in Hongkong. Nach 4 Wochen Reise durch China war ich nach Hongkong zurückgekehrt. Ich hatte eine aufregende Zeit hinter mir und bald schon hieß es Abschied nehmen von all der Exotik, dem Abenteuer und von China.

Einem Holländer, den ich in Yangshuo kennen gelernt hatte, erzählte ich von meiner  Vorliebe zu Saxophon-Musik. Er lud mich ein, ihn in sein Hostel zu begleiten, denn dort in seinem Schlafsaal wohne eine junge Frau, die Saxophon spielt. Auf diese Weise machte ich gleich zwei interessante Erfahrungen: Ich betrat zum ersten Mal eines der dunklen, grottigen Hostels in Kowloon und bekam ein Abschiedsständchen mit dem Saxophon.

Mir wurde es so bewusst, dass mein Reise durch China jetzt zuende ging, dass ich mich von dem Holländer trennen musste und dass mich anstatt der Sonne Asiens das trübe November-Wetter in Deutschland erwartet.

Der Schlafsaal in dem Hostel war mit doppelstöckigen Betten vollgestellt. Kaum Platz für die zahlreichen Rucksäcke der Bewohner. Es war sehr düster und es roch muffig, weil es keine Fenster gab. Ich war froh, dass ich ein Einzelzimmer in einem einfachen und sauberen Hotel hatte. Dass ich eines Tages Schlafsäle als meine erste Wahl bei Unterkünften ansehen würde, habe ich damals nicht geahnt. Heute wohne ich zwar gerne in Hostels, ziehe aber Einzelzimmer vor.

Als ich 2009 wieder in Hongkong war, traf ich den abgebildeten Saxophon-Spieler und die Erinnerungen an meine erste China-Reise wurden wach. Und wenn ich heute ein Saxophon höre, überkommt mich ein Gefühl von Glück und Wehmut.

Lang ist es her, aber die Musik habe ich noch immer in den Ohren. Habt Ihr auch so Momente, die Ihr nicht vergessen könnt?

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Ulrike

4 Gedanken zu „Das klagende Saxophon in Hongkong“

  1. Trotz einiger Talente kann ich kein Instrument spielen. Das hat mich nie interessiert. Für eine Japanerin ganz untypisch, hat es mir der Dudelsack angetan. Wenn ich diese Musik laut höre rennt Yuki immer weg. Was ich kaum verstehen kann 😉 Beides kommt aber nur selten vor. Danke wieder für den tollen Bericht.

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