Buchempfehlung: DuMont Kunstreiseführer China

DuMont Kunstreiseführer China

„Die klassische Reise – traditionsreiche Kaiser- und Gartenstädte, heilige Berge und moderne Boomtowns“

DuMont Kunstreiseführer China
DuMont China

Dieser Untertitel fasst zusammen, worum es in diesem traditionellen Reiseführer geht: Klassische Reiseziele. Für die Seidenstraße gibt es bei DuMont einen weiteren Reiseführer, für Tibet oder Südchina auch. Das macht Sinn, denn schon so ist der Reiseführer China mit 464 Seiten und rund 850 Gramm an der Grenze zu dem, was ich noch im Handgepäck mit mir tragen würde.

Das bringt mich zu der Frage: Nimmt man heute überhaupt noch einen Papierreiseführer mit auf Reisen? Ich bin in den letzten Jahren immer ohne Reiseführer gereist. Aber das liegt sicherlich auch daran, dass ich China gut kenne und in der Regel Sehenswürdigkeiten besuche, die kaum in einem deutschen Reiseführer auftauchen. Also wozu habe ich mir diesen Dumont angeschafft? Und wofür empfehle ich ihn?

Die Vorteile eines solchen gut recherchierten Reiseführers sind die kurzen und präzisen Einblicke in Kunst, Kultur und Natur Chinas. Wo findet man sonst eine solch großartige Zusammenfassung von Geschichte und Kultur eines so riesigen Landes wie China? Daten und Fakten sind kombiniert mit schönen Fotos.

Am genialsten finde ich die Zusatz-Informationen an den Rändern. Da liest man über die Konfuzianischen Grundbegriffe genauso wie über die Porzellanmanufakturen in Jingdezhen. Kleine Geschichten, Legenden und Erklärungen runden die Städtebeschreibungen ab, am Rande.

Stadtpläne und Pläne der wichtigsten Sehenswürdigkeiten können zwar keinen richtigen großen Stadtplan ersetzen, geben aber erste Anhaltspunkte.

Sonstiges

Etwas problematisch finde ich den Gebrauch der deutschen Übersetzungen für manche Sehenswürdigkeit. So wird der großartige Famen-Tempel bei Xi’an in der Überschrift „Tempel des Dharma-Tores“ genannt. Das ist ja auch richtig, aber wenn man den Tempel besuchen will oder auch im Internet nach ihm sucht, sollte man den chinesischen Namen kennen. Dieser wird nur kurz im Text erwähnt. Und im Register sollte man wissen, wo sich der Tempel befindet und wie er auf Deutsch heißt. Unter „Famen-Tempel“ findet man ihn nicht. Das ist leider keine Ausnahme.

Der DuMont Kunstreiseführer China schildert die Sehenswürdigkeiten, die man in China gesehen haben sollte, macht auch Vorschläge für Ausflüge abseits der Touristenpfade. Die Städte-Kapitel werden abgeschlossen mit Empfehlungen für Hotels und Restaurants. Adressen und Öffnungszeiten der Sehenswürdigkeiten gibt es immer in der Randspalte. Ja, meine Empfehlungauch so manche Internetadresse findet man dort.

Abgerundet wird der Reiseführer durch „Reiseinformationen“ und einen kleinen Sprachführer. Mir fehlen dort die chinesischen Schriftzeichen, die auch bei den Sehenswürdigkeiten nicht angeführt sind. Will man sich in China nach dem Weg erkundigen oder Essen bestellen, ist es zielführender, auf die Schriftzeichen zeigen zu können, als sich an der Aussprache der fremden Worte zu versuchen.

Für mich ist es interessant, zu sehen, welche Sehenswürdigkeiten beschrieben werden, ob es dort etwas gibt, das ich noch nicht kenne. Auch als Nachschlagewerk, wenn ich mal schnell etwas aus der Geschichte oder zu einzelnen Städten wissen will.

Meine Empfehlung

Ich empfehle den DuMont Kunstreiseführer China jedem, der sich umfassend und kurz informieren möchte. Der DuMont China ist bestens dazu geeignet, vor der Reise eine Vorauswahl an Städten und Sehenswürdigkeiten zu treffen. Was will ich sehen? Was will ich noch vertiefen? Unterwegs bietet der China-Führer jede Menge Informationen zu den besichtigten Orten. Auch nach der Reise ist der DuMont China ein nützliches Nachschlagewerk.

Und die nachfolgenden Auflagen sind genausogut.

DuMont Kunstreiseführer China

  • Verlag: DuMont Reiseverlag, Ostfildern; Auflage: 6 2013
  • ISBN-10: 3770143132
  • ISBN-13: 978-3770143139
  • Mehr Bücher zum Thema „China“ aus dem Verlag MayrDuMont: http://shop.marcopolo.de/

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6 Kommentare

  • Vielleicht die ganz jungen. Bin ja doch auch schon anfangs 30 🙂 Aber da verlässt man sich definitiv noch auf den Reiseführer.

  • Ulrike vom Bambooblog

    Interessant! Der Lonely Planet kommt als nächstes dran! Ich hätte gedacht, dass sich die jungen Leute mehr aufs Intenet verlassen

  • Der ist ja auch nicht viel schlanker, als der Lonely Planet. Hatte damals den Lonely Planet meiner Schwägerin ausgeliehen. Der war so schwer, dass ich dann eigentlich nie reingeschaut habe. Weil ich ihn nie dabei hatte. Ganz selten mal im Hotel… Aber auch der hatte so seine Probleme mit dem Register. Habe auch einige Sachen nicht gefunden.

    Ob man Reiseführer heute noch benutzt? Klar doch. Ich gehöre ja doch schon zur Internetgeneration (war 15, als wir zu Hause Internet bekamen). Internet hat man aber nicht immer und überall. Deswegen gehört für mich auf jeden Fall immer ein Reiseführer in den Rucksack. Da kann man dann schnell mal nachschauen, was man als nächstes machen könnte. Und meine Erfahrung mit meiner Generation ist, dass dies die Mehrheit so hält.

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