Gewichtheber im alten Xi’an

Akrobatik und Gewichtheber gibt es in China schon seit mindestens 2.000 Jahren. Schon bei der berühmten Terrakotta-Armee des ersten Kaisers hat man Figuren gefunden, die offensichtlich Sportler oder Akrobaten darstellen. Zu den überlieferten Grundformen der chinesischen Akrobatik gehören Gewichtheben und todesmutige Nummern, zu denen Stangen- und Hochseilkunststücke zählen, die Stützenmanipulation, zu denen Jonglieren und Tellerwirbeln gehören, das Chi Kung – die “innere Kraft”, durch die Artisten immun gegen Dolchklingen werden, Kautschukarbeit, Handstände und Salti, Zauberei und das Chiao Ti das Ringen und die Simulation von Tierbewegungen in Schaukämpfen und Tänzen.

Gewichtheber in Xi'an, China
Sculpture of an ancient weightlifter in Xi’an, China

Während der Kaiser-Dynastien liebten es einige Kaiser Ihre Gäste bei großen Feiern mit Akrobatik zu unterhalten. Besonders von Kaiser Xuanzong (685 – 762) aus der Tang-Dynastie ist überliefert, dass er jährlich riesige Spektakel mit 30.000 Akrobaten veranstaltete.

Mit der mongolischen Yuan-Dynastie (ab 1279) ging die Tradition verloren. Damals zogen die Akrobaten aufs Land und zeigten ihre Kunst in den Städten und Dörfern. Auf Jahrmärkten und lokalen Festen boten sie zahlreiche Attraktionen.

Das Foto oben zeigt einen solchen Künstler, eine Gewichtheber, der seine Zuschauer mit seiner Kraft beeindruckt. Dies Kunstwerk steht am Ende der sog. Muslim-Street in Xi’an.

In der ungebrochenen Tradition alter Körperkunst und Akrobatik steht heute der chinesische Nationalzirkus. Nur Gewichtheber sind irgendwie aus der Mode gekommen. Ein guter Ort, ausgezeichnete chinesische Akrobatik zu sehen, ist Shanghai.

Chinesische Akrobatik

Die chinesische Akrobatik kann inzwischen auf eine über 2.000- jährige Geschichte zurück blicken. Zaji nennen die Chinesen diese Kunst der Akrobaten, deren Ursprünge zum Teil aus religiösen Wurzel stammen, zum Teil auch im Training der Krieger liegen.

Die exzellente Darstellung der angestrebten Einheit von Körper, Geist und Seele durch die Akrobaten machen diese Kunstform zu einem idealen Medium hierfür. Noch heute muten die unglaublichen Leistungen, die auf der Bühne gezeigt werden, ja schon mehr einem Wunder oder einer Erscheinung an als einem von Menschen vollbrachten Werk. Beispiel: chinesische Nationalzirkus

Bei den Ausgrabungen der Terrakotta-Armee in Xi’an hat man einige merkwürdige Figuren gefunden, in denen man unschwer Akrobaten erkennen kann, die ein wenig an japanische Sumo-Ringer erinnern.

Terrakotta-Armee Ringkämpfer
Auch Figuren von Ringkämpfern wurden ausgegraben

Die Tradition der akrobatischen Darbietung in China hat sich über Jahrhunderte in den Teehäusern erhalten. Dort ließen die Teetrinker sich gerne mit künstlerischen und akrobatischen Vorstellungen unterhalten.

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Ulrike

5 Gedanken zu „Gewichtheber im alten Xi’an“

  1. Jetzt musste ich selbst noch mal gucken. Also das sind die Leute, die sich so unglaublich verbiegen können, wie Gummi

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