Das Britische Museum in London

Zuletzt aktualisiert vor 8 Monaten

London 2017: Das Britische Museum

Mein ganz besonderes persönliches Highlight, als ich im Februar 2017 in London war: Das Britische Museum! Was verbindest Du mit diesem riesigen Museum? Assyrer, Ägypter, Griechen, Römer, Kelten? Alles wunderbar, beeindruckend! Aber das Britische Museum zeigt auch eine umfangreiche Ausstellung ostasiatischer Kunst. Hättet Ihr das gewusst?

Porzellanvitrinen China

Das Britische Museum

Wer mich kennt, weiß, dass mich gerade diese fernöstliche Abteilung am meisten anzog. Was soll ich sagen? Ich hatte mir ein Hotel in perfekter Lage für dieses Interesse ausgesucht! Das Ridgemount-Hotel (mehr) liegt an der Gower St. Wenn man diese in Richtung Innenstadt entlang geht, trifft man unweigerlich nach ca. 250 Metern auf die kleine Straße Montague Place.

Man könnte nun auch noch weiter gehen, um zum Haupteingang des Britischen Museums zu gelangen. Doch ich bog ab und stand zu meinem Erstaunen gleich vor einem Nebeneingang des Museums. Keine Menschenmengen und schon war ich im Museum! Damit auch gleich in dem Gebäude mit den Sammlungen aus Japan, Korea und China. Besser konnte es nicht sein!

Die Ostasiatische Abteilung

Freudig und mit einen ehrfurchtsvollen Schauer ging ich durch die Räume, bewunderte das schöne Porzellan und freute mich an Vertrautem und Fremden. Die vollen Vitrinen mit unzähligen Schüsseln, Tellern und Kunst fand ich etwas uninspiriert. Zusammenhänge und Besonderheiten erschließen sich damit einem Laien nicht sofort.

Ich hatte die Gelegenheit, ganz kurz einer Führung zu lauschen. Das war sehr interessant! Deshalb kann ich nur empfehlen, sich so eine Führung zu gönnen. Mit ein wenig mehr Wissen, als es die Beschriftungen ermöglichen, sieht man mehr!

Meine persönlichen Highlights in der Ostasien-Abteilung 

(Weiter unten gibt es die Highlights aus den übrigen Abteilungen)

Britisches Museum:
Buddha aus Korea
Porzellanvase von 2015 des koreanischen Künstlers Jeong Seung Keun Britisches Museum.
Porzellanvase von 2015 des koreanischen Künstlers Jeong Seung Keun
Kintsugi
Britisches Museum
Diese moderne Vase zeigt Risse, die mit Gold „zusammengekittet“ wurden
Kintsugi - Kunst aus Gold und Scherben
Kintsugi (jap. 金継ぎ, dt. „Goldverbindung, -flicken“) oder seltener Kintsukuroi (金繕い, „Goldreparatur“)[1] ist eine traditionelle japanische Reparaturmethode für Keramik. Keramik- oder Porzellanbruchstücke werden mit Urushi-Lack geklebt, fehlende Scherben werden mit einer in mehreren Schichten aufgetragenen Urushi-Kittmasse ergänzt, in die feinstes Pulvergold oder andere Metalle wie Silber und Platin eingestreut wird. In Anlehnung an Streubilder (maki-e) entstehen die für Kintsugi charakteristischen Dekorationseffekte. (Wikipedia)

Diese faszinierende Kunst gibt es in Japan seit dem 16. Jahrhundert.

Auf der Seite Buddhism now gibt es ein schönes Video, das die Entstehung der Kunst des Kintsugi und ihren Zusammenhang mit dem Zen-Buddhismus erklärt.

Rotglasiertes Porzellan aus Jingdezhen
Rotglasiertes Porzellan aus Jingdezhen
Japan: Gewand der Ainu
Gewand der in Hokkaido beheimateten Ainu

Den japanischen Ureinwohnern Ainu bin ich auf der Insel Hokkaido begegnet: Ainu. Damals hat mich besonders die Kunst beeindruckt.

Porzellan-Elefanten aus China
Räucherstäbchen-Halter in Form von Porzellan-Elefanten

Griechen, Assyrer und mehr

Natürlich ging ich schließlich weiter, schon leicht erschöpft. Überwältigt stand ich vor dem modernen zentralen Raum, der Rotunde. Leider habe ich kein Foto davon hier. Ich befürchte, ich könnte da irgendwelche Urheberrechte verletzen.

Im Britischen Museum war ich schon mal vor gefühlten hundert Jahren. Damals, als ich noch ganz Klassische Archäologin war. Da galt meine Hauptaufmerksamkeit vor allem den griechischen und römischen Skulpturen. Der Parthenon-Fries, die eleganten griechisch-römischen Marmor-Skulpturen, die beeindruckenden Friese aus alten Tempeln und Städten des Nahen Ostens: All das hat mich schon immer begeistert.

Meine Highlights 
Hellenitische Statue der Kauernden Aphrodite
Kauernde Aphrodite
Das Britische Museum: Griechisch: Pferdekopf
Pferdekopf aus dem Parthenon-Fries. Vor diesem Kopf habe ich eine Weile gesessen. Ist er nicht perfekt – wunderschön?
Griechisch: Parthenon
Assyrischer Löwe

Aufklärung

Interessant ist auch der Raum „Enlightenment“ (Aufklärung). Hier soll die Geschichte der Wissenschaften verdeutlicht werden, die Entwicklung des Britischen Museums und der Forschung. Es ist einst eine königliche Bibliothek gewesen. So sind die Vitrinen alt und geben einen Eindruck, wie Museen früher ausgesehen haben.

Enlightenment

Andere besuchte Abteilungen

Es gibt sooo viel zu sehen! Die Ägyptische Abteilung habe ich mir gespart! Als ich beim Krieger von Sutton Ho und anderen Schätzen, die man in Großbritannien gefunden hat, ankam, hatte ich kaum noch die Kraft, meine Kamera zu heben. Da habe ich auf Fotos ganz verzichtet.

Eigentlich hätte ich nach einer Pause noch mal in das Britische Museum zurück kehren müssen. Das ist völlig unkompliziert möglich, da ja der Eintritt frei ist. Doch ich war so überfüllt von all den Eindrücken, so gesättigt, so überwältigt, dass es einfach nicht mehr ging. Meine Füße schmerzten. Also gab es nur noch einen Weg für mich: Zurück zum nahen Hotel.

Übrigens: In der Rotunde gibt es überall Ständer mit leichten Klappstühlen. Die kann man sich kostenlos nehmen und hat so eine Sitzmöglichkeit dabei. Das ist sehr praktisch. Damit konnte ich mich dem schönen Pferdekopf in Ruhe widmen und seine Schönheit ganz auf mich wirken lassen.

Ich habe mir den Führer  „The British Museum A-Z Compagnion to the collections“ gekauft und kann mich immer noch an all den tollen Kunstwerken erfreuen. Sehr zu empfehlen! Der Shop des Britischen Museums ist eine wahre Fundgrube für tolle Bücher, aber auch für schöne Souvenirs.

Infos

Das Britische Museum - Infos (Stand April 2019)
Öffnungszeiten: Täglich von 10:00 bis 17:30 Uhr, freitags bis 20:30 Uhr

Der Eintritt ist frei! http://www.britishmuseum.org/visiting.aspx

Mit diesem Artikel, in dem ich meine „Perlen“ aus dem Britischen Museum vorgestellt habe, habe ich an der Blogparade „Perlen fischen – Fischt mit uns nach den schönsten Museumsperlen!“ vom Blog Museumsperlen teilgenommen.

Ulrike
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12 Gedanken zu „Das Britische Museum in London“

  1. Liebe Ulrike,

    herzlichen Dank dafür, dass du uns mit ins British Museum genommen und uns an deiner ganz persönlichen Sicht auf die Sammlungen teilhaben ließest! Dort gibt es ja wirklich allerhand zu entdecken und bei jedem Besuch geraten neue Objekte und Abteilungen in den Blick, die man zuvor nicht wahrnehmen konnte.

    Herzliche Grüße,

    Jana, Sabine und Anna
    Redaktionsteam Museumsperlen

  2. Ja, das glaub ich! Da gibt es so viel zu sehen! Den Stein von Rosette hab ich auch kurz gesehen. Der hat mich auch immer fasziniert.
    LG
    Ulrike

  3. Im Britischen Museum könnte ich glaube ich Jahre zubringen! Danke für die stimmungsvollen Fotos und den Bericht. Die ostasiatische Abteilung ist sehenswert, aber ich mag auch die anderen, über den Stein von Rosette hatte ich mal was geschrieben. Da finden sich wirklich Schätze!

  4. Danke!
    Ich versuche halt immer, keinen Reiseführer zu schreiben, sondern meine persönlichen eRlebnisse und Gedanken widerzugeben.
    Beste Grüße
    Ulrike

  5. Auch wenn mein London-Aufenthalt schon ca. 40 Jahre her ist – ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich nach einem ganzen Tag im British Museum völlig erschossen und überwältigt von all den ungezählten Eindrücken Richtung Hotel förmlich zurück gekrochen bin. Zum Glück ist meine Behausung damals auch nur wenige hundert Meter vom Museum entfernt gewesen. 😉
    Liebe Grüße!

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