Selfie – Reisebloggerpose und so

Zuletzt aktualisiert vor 7 Monaten

Selfie – Reisebloggerpose  oder warum es auf meinem Bambooblog so wenig Fotos von mir gibt.

Aktuell: Beitrag zur Fotoparade  von Yummy Travel

Ulrike unterwegs
Ulrike unterwegs

Ist es Euch auch schon aufgefallen? Gerade viele junge neue Reisebloggerinnen zeigen sich in ihren Blogs und/oder Facebook-Seiten mit immer fast gleich aussehenden Fotos: Von schräg hinten, den Blick in die Ferne gerichtet, eine blonde (seltener dunkelhaarige) Mähne locker über den Rücken fallend. Meistens sind sich die Fotos so ähnlich, dass ich nach kurzer Zeit Schwierigkeiten habe, mich an die jeweilige Bloggerin zu erinnern.

Ich wollte nicht einfach ein entsprechendes Foto von jemandem in Reiseblogger-Pose hier zeigen. aber „Itinera Magica“ hat es mir leicht gemacht und bietet in ihrem Kommentar Links zu entsprechenden Fotos auf Instagram an. Schaut selbst, wenn Ihr wissen wollt, was ich mit der Reiseblogger-Pose meine!

Letztens habe ich einen Artikel irgendwo gelesen, der eigentlich wirklich gut, ja sogar kritisch über das Leben in einem Land in Südostasien berichtete. Die Fotos dazu zeigten die Autorin vor der Kulisse eines Urwald-Tempels. Dabei schien es sich eher um Fashion-Fotos denn um das Abbild einer Reisenden zu handeln. Und warum man im Dschungel in einem weißen Kleidchen herumläuft, erschließt sich mir nicht.

Hype um Selfies

Die Fotos und auch der Hype um Selfies (Reisende vor, neben, hinter allen möglichen Sehenswürdigkeiten) haben mich auf die Idee gebracht, mal darüber nachzudenken, warum es solche Fotos nicht auch von mir gibt. Äh, tja, ich bin weder jung, noch hübsch, noch habe ich lange blonde Haare. Vielleicht bin ich auch etwas neidisch auf all die hübschen jungen Reisebloggerinnen. Aber schon in meiner Jugend war ich nicht interessiert daran, mich auf Fotos im Vordergrund zu sehen.

Als ich 1990 mit meiner Mutter drei Wochen in Ägypten unterwegs war, war sie sehr erstaunt darüber, dass ich nicht jedes Fotos mit ihrer Anwesenheit auf selbigem ehrte. Auch legte ich keinen Wert darauf, selbst allzu oft abgelichtet zu werden. Damals hielt ich das für eine altmodische Marotte meiner Mutter, für die Fotos von unterwegs vor allem einen Sinn hatten: Zu zeigen „Da war ich!“.

Ulrike bei den Pryamiden 1990
Sieht sehr nach Reisebloggerpose aus. 1990 gab es den Begriff noch nicht

Ich fand die Pyramiden viel schöner, wenn ich nicht mit auf dem Bild war. Architektur, Landschaft, Wald und Berge wirken auch, wenn ich mich nicht davor stelle. Schon mit dem Fotografieren der Einheimischen tue ich mich schwer.

In China gewöhne ich mich dran, denn Menschen dort freuen sich über das Interesse und das Fotografieren der Fremden. Natürlich brauche ich auch immer wieder Fotos von mir unterwegs. Schließlich muss man irgendwie beweisen, dass man wirklich dort gewesen ist!

Die Bitte um Fotos

Dabei finde ich es, gerade wenn ich alleine unterwegs bin, sehr viel erfreulicher und interessanter, einen Unbekannten um ein Foto zu bitten, als ein Selfie zu machen. Die netten Gespräche und neuen Freundschaften, die sich manchmal daraus ergeben, kann man mit seiner Handy-Kamera eben nicht haben.

Ulrike in Rom
Ein netter junger Mann aus Singapur hat dieses Foto gemacht: Rom 2015

Ich mache Unterschiede. Wenn ich eine Sehenswürdigkeit beschreibe, dann ist es meistens nicht sinnvoll, da ein Foto von mir „vor…“ zu zeigen. Die Sehenswürdigkeit, die Architektur, das Leben im Tempel usw. stehen für mich im Mittelpunkt.

Aber bei einem Reisebericht, bei der Darstellung von Erlebnissen unterwegs, füge ich auch gerne mal ein Foto von mir in der jeweiligen Situation ein (wenn vorhanden 😉 ).

Dabei ist ein Foto wie das nachfolgende mir immer lieber als „ich dekorativ vor…“. Es zeigt mich authentisch auf dem Weg zum Trekking am Annapurna in Nepal. Ein wenig erschöpft und nicht ganz glücklich über mehrere Stunden rumpelige Fahrt auf der Ladefläche eines Lastwagens. Wenig später stiegen 5 oder 6 bösartig blickende Ziegen zu. Wer weiß, wie ich da ausgesehen habe! Es gibt aber keine Fotos davon außer von den Ziegen. Dass ich da kein weißes Kleidchen angezogen hatte, versteht sich von selbst.

Ulrike am Annapurna im LKW
Auf der LKW-Ladefläche
Der Ziegenbock
Der Ziegenbock

Meistens fühle ich mich eigentlich zu hässlich (fishing for compliments!).

Eher so
Eher so
Ulrike in Chengdu
als so

Wenn überhaupt, dann mag ich besonders die Fotos, die mich mit Einheimischen vor Ort zeigen, zusammen mit Leuten, mit denen ich ein nettes Gespräch oder Erlebnis verbinde:

Ulrike im Yao Tempel, Shanxi
Begegnung in China 2015

Heimliche Fotos

Oder dann gibt es auch, und das passiert mir in China relativ häufig, das heimliche Foto von mir mit Chinesen: Da kann es sein, dass ich ganz vertieft in ein Buch, einen Gedanken irgendwo sitze und plötzlich merke, dass jemand ganz dicht an mich ranrückt. Und schon steht jemand vor mir, der freudestrahlend seine Frau zusammen mit mir fotografiert. Wenn es mir gelingt, dann bitte ich darum, dass auch mit meiner Kamera ein solches Foto gemacht wird. Aber manchmal sind die Leute einfach zu schnell. Foto im Kasten, wusch und wech!

Ost und West
Ulrike als Reisebloggerin in Mainz unterwegs

Dieses Jahr (2016) habe ich mir gedacht, dass ich jetzt auch mal ein Foto von mir in Reisebloggerpose haben muss. Die Gelegenheit kam, als ich mit meiner Freundin, die Fotografin ist, in Mainz unterwegs war. Sie drückte mir dann noch ihre Profikamera in die Hand. „Sieht noch mehr nach Reisender aus!“ meinte sie mit einem Lachen:

Ulrike in Dujiangyan

Dann musste das auch in China sein:

Ja, irgendwie steht mir die Reisebloggerpose nicht. Mir fehlen einfach die langen blonden Haare… Seufz

Übrigens hab ich nun auch schon Männer in Reisebloggerpose gesehen. Denen fehlen aber auch die langen blonden Haare. Schade!

Chinesen lieben Selfies!

Chengdu 2016 - Jinli-Straße vor der Opernbühne
Chengdu 2016 – Jinli-Straße

17.10.16: Ich bin ganz überrascht, wie viele hochinteressante Kommentare dieser Artikel erhalten hat! Herzlichen Dank!

Schaut euch unbedingt die Kommentare an! Es lohnt sich!

01.11.17: Dieser Artikel wurde als Beitrag zu der Blogparade Imperfekte Reiseblogger von Yummy Travel aufgenommen. Da gibt es einige sehr amüsante Beiträge – schaut mal rein!

30.01.21: Auf welt.de gibt es eine wunderbare Sammlung der ewig gleich aussehenden Instagramposen. Sehr unterhaltsam und sehenswert!

Links

Ulrike
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67 Gedanken zu „Selfie – Reisebloggerpose und so“

  1. Danke, liebe Kasia! Trotzdem wird es langweilig, wenn alles gleich aussieht. Ich finde Fotos von einem See, einem Fluss, wenn sie gut sind, ohne den Menschenrücken im Vordergrund sehr viel interessanter.
    LG
    Ulrike

  2. Also, die Reisebloggerpose steht dir doch 😉 und wenn wir ehrlich sind, dann sieht diese Pose einfach gut aus. Vielleicht posieren deshalb so viele auf diese Weise. Warum das Rad neu erfinden? 😉

  3. Liebe Ulrike,

    ganz toll an deinem Blog finde ich, dass du einen authentischen Blick auf Land, Kultur und Leute zeigst! Die schönsten Fotografien sind doch die, die Echtheitswert haben!

  4. Hallo Kasia,
    ja, da hast Du sicherlich recht! Gerade schwappt die Welle wieder hoch, diesmal mit Fokus auf all die hübschen und erfolgreichen Instagrammerinnen. Heute scheint „blond und hübsch“ eine erste Voraussetzung für Erfolg im Internet zu sein. Da kann man schon mal etwas neidisch sein.
    LG
    Ulrike

  5. Hallo Ulrike,

    nachdem ich nun (beinahe) alle Kommentare durchgelesen habe, fällt mir bei der Debatte eines ziemlich stark auf: der Artikel scheint in erster Linie Menschen anzusprechen, die nach eigener Aussage selbst nicht „jung und blond“ sind, oft liest man in den Kommentaren, man finde sich selbst „nicht vorteilhaft“ und selbst wenn es anders wäre, würde man ja doch nie solche Bilder von sich im eigenen Blog posten. Hm… *grübel* ein Schelm, wer Böses dabei denkt…

    Liebe Grüße
    Kasia

  6. Zu alt? Meine Mutter konnte sich gar keine Urlaubsfotos ohne sie (oder mich oder sonstwen) vorstellen. Die hübschen blonden Mädels können ja gar nicht anders. Ich habe gerade erst wieder welche entdeckt. Wenn man dann nur das nette Kleidchen und die blonde Haarpracht von hinten sieht, sehen die alle gleich aus… TRaurig!
    LG
    Ulrike

  7. Die Reisebloggerpose gibt es auf meinem Blog auch nicht zu sehen. Ich bin ja meistens die mit der Kamera und ich hasse es, für Fotos zu posen (auch wenn es natürlich Fotos von mir gibt, aber halt nicht für den Blog). Das Bild in meiner Seitenleiste muss reichen. Ansonsten versuche ich eher, „die Person hinter dem Blog“ durch meine Texte darzustellen.

    Sofern sie gut gemacht sind, habe ich gegen gestellte Selfiebilder nichts. Ist ja im Prinzip auch nur die moderne Variante von sich nebeneinander fürs Foto aufzureihen und künstlich zu lächeln. Wenn Blogposts aber nur aus solchen Bildern bestehen, bin ich auch relativ schnell wieder weg. Wenn extra schöne Kleider mitgeschleppt werden, um sich für Bilder kurz umzuziehen, geht mir das auch zu weit (es sei denn, es handelt sich vielleicht um einen Fashionblog, wo man gar nicht den Anspruch hat, einen authentischen Reisebericht zu lesen, sondern schöne Klamotten zum Nachshoppen vor zur Abwechslung mal etwas exotischerer Kulisse sehen will).

    Dass Selfies als Beweis herhalten müssen, dass man wirklich dort war, ist schade. Bilder können doch genauso gefakt sein wie Texte. Überaupt nervt mich diese ganze „pics or it didn’t happen“-Mentalität. Ich glaube, wir sind einfach zu alt für so was 😉

    So wie du das machst (dich mit getroffenen Mitmenschen zu zeigen, mit denen du eine nette Erinnerung verbindest), finde ich das gut gelöst.

    LG
    Shaoshi

  8. Danke für den erfrischenden und nachdenklichen Artikel! Ich empfinde es ganz genauso und von mir oder uns gibt es gar nicht so viele Bilder.

    LG Ina

  9. Hi Ulrike,

    na, zum Glück hast du bei der Blogparade mitgemacht 🙂 Solche Artikel braucht die Welt, der Blick, wie es wirklich ist, nicht, was uns bei Instagram vorgelogen wird 🙂

    Viele Grüße
    Flo

  10. Liebe Barbara,
    herzlich Dank für Deinen Kommentar!
    Sicherlich gibt es entsprechende Ratgeber, denen viele junge Blogger etwas naiv hinterherlaufen. Ich habe nun auch schon gehört, dass die Auftraggeber auch zunehmend Wert auf Qualität legen. Aber manche wollen nur einen Backlink und da zählt nur die Reichweite. Je blonder und hübscher so ein junges Mädchen ist, desto größer die Reichweite. Ich möchte mir treu bleiben und authentisch auftreten. Das zahlt sich langsam und auf Dauer aus.
    Bin schon gespannt auf Deinen Beitrag!
    Beste Grüße
    Ulrike

  11. Hallo Ulrike,
    Dich finde ich von vorne inmitten einer Gruppe Chinesen, mit denen Du Dich offensichtlich gut unterhältst, auch viel sympathischer als in der typischen Influencer-Pose, die ich noch viel mehr auf Instagram als auf Blogs wahrnehme. Irgendwo habe ich mal gelesen, viele Influencer stellen sich mit dieser Pose ins Zentrum des Berichts, wobei die Destination im Extremfall zur Kulisse der Selbstinszenierung und zum austauschbaren Stimulus ohne eigenen Wert gerät. Leider finde ich die Quelle nicht mehr. Die Frage ist, wie lange Destinationen noch Geld für Werbeaktionen mit austauschbaren Influencern ausgeben, deren Teenager-Fans sich solche Reisen gar nicht leisten können. Aber das ist ein anderes Thema.
    Bisher kam ich noch nicht dazu, die Blogparade möchte ich nicht verpassen. Dein Beitrag dazu gefällt mir super. Und die anderen Kommentarte lese ich später.
    Liebe Grüße
    Barbara

  12. Hallo Thomas,
    hatte lange mit mir gerungen, ob ich den Artikel bei der Blogparade ins Spiel bringen sollte. Hab den dann in einem Kommentar angeführt und stand dann – schwupps – in der Liste der Teilnehmer.
    Mir haben die einzelnen Beiträge alle gut gefallen.
    LG
    Ulrike

  13. Hi Ulrike,

    den Artikel kannte ich ja schon vor der Blogparade von Jessica. Ich mag ihn auch, weil er genau meine Meinung zu den „Foto von hinten vor Sehenswürdigkeit“ wiedergibt. Das ganze garniert mit sympathischen Fotos von Dir und Deinen Reisen.

    LG Thomas

  14. Danke!
    Ich rege mich eigentlich nicht auf über die „weißen Kleidchen“. Ich halte solche Foto nicht für authentisch. Hab gerade kürzlich bei einer Bloggerin in einem Artikel über Indien gelesen, dass sie ihre langärmeligen Blusen o.ä. ablegt, um ein Foto von sich im Trägertop vor einer Sehenswürdigkeit zu präsentieren. Zum Einen schreibt sie selbst, dass man als Frau in Indien Schulter und Knie bedeckt halten sollte, zum anderen zeigt sie sich schulterfrei auf ihren Indien-Fotos. Sieht man „schulterfrei“ besser aus??? Und so ein Foto vor einer Moschee finde ich respektlos.
    Blogs mit künstlich „schönen“ Fotos, Frauen mit weißen Kleidchen… die schau ich mir in der Regel nicht mehr an.
    LG
    Ulrike

  15. Huch, was für eine spannende Diskussion entfaltet sich hier. Das bringt aber wirklich zum Nachdenken. Besonders schön finde ich es, dass sich alle Seiten zu Wort melden und dazu etwas sagen. Ich überlege ja auch noch mitzumachen, aber muss mal schauen, ob ich das wirklich hinbekomme. Eine wunderbare Aktion ist es auf jeden Fall. Und ja, ich habe mich auch erst aufgeregt über diese hübschen Kleidchen, aber irgendwie mag ich es auch, denn die Bilder erzählen auf ihre Art auch eine Geschichte. Ich glaube, alles hat seine Berechtigung, solange des authentisch ist, dazu gehört eben auch mal die ungeschminkte Wahrheit. Etwa, dass es viele peinliche Situationen gibt…
    Viele Grüße

  16. Hallo Anna,
    danke dafür, dass Du nun auch ausführlich geschrieben hast!

    Zitat aus Deiner Email:

    „Ich habe mir deinen Beitrag nochmal in Ruhe durchgelesen. Du schilderst das Thema aus deiner persönlichen Einstellung und du hast schon Recht, anklagen tust du direkt niemanden.

    Vielleicht hatte ich manche Sätze falsch interpretiert, darum hatte ich ja genau das auch in meinem Kommentar geschrieben. Zum Beispiel habe ich den Teil:“Ja, irgendwie steht mir die Reisebloggerpose nicht. Mir fehlen einfach die langen blonden Haare… Seufz

    Übrigens hab ich nun auch schon Männer in Reisebloggerpose gesehen. Denen fehlen aber auch die langen blonden Haare. Schade!“

    eher sarkastisch interpretiert, aber das ist ja im Endeffekt meine Interpretation von deinem Text.

    Vielleicht war es auch unnötig zu kommentieren, aber irgendwie lagen mir die Gedanken auf der Zunge und ich wollte es aufschreiben und teilen. Mir war wichtig klar zu stellen, dass niemand verurteilt werden sollte. Wahrscheinlich kam diese „Verteidigung“ auch, weil ich in letzter Zeit häufig Beiträge gelesen habe, in denen Personengruppen verurteilt oder in Schubladen gesteckt wurden.

    Ich kann dir ehrlich gesagt nicht sagen, wieso ich deinen Text falsch interpretiert habe und was in mir vor ging…“

    Liebe Anna, danke für die ausführliche Antwort! Ich reagiere schon deshalb intensiv auf Solche Kommentare iwie Deinen, weil ich mir bewusst bin, dass ich mit meiner direkten und ehrlichen Art manchmal anecke. Das möchte ich nicht.

    Beste Grüße
    Ulrike

  17. Hallo liebe Ulrike!
    Habe dir gerade auf deine Mail geantwortet. Ich nehme mir gern etwas Zeit für ein ausführliches Feedback, darum kam die Antwort nicht direkt am nächsten Tag. Bin auch nicht ständig online. Aber ich freue mich sehr, dass du dir Feedbak so sehr zu Herzen nimmst und dich nochmal gemeldet hast!

  18. Liebe Anna,
    herzlichen Dank für Deinen ausführlichen Kommentar!
    Ich frage mich, welcher Satz, welches Wort in meinem Artikel Dich veranlasst hat, zu schreiben, dass ich irgendwen für Selfie-Bilder verurteile. Es kann doch jeder machen, was er/sie will. Ich habe nur meine Meinung zum Ausdruck gebracht, Mädchen mit blonden Haaren von hinten sehen sich alle ziemlich ähnlich. Dadurch wird meiner Meinung nach das Foto/das Mädchen austauschbar. Es verschwindet die Individualität. Ich finde es langweilig.Mein Empfinden, meine Meinung – aber keine Verurteilung! Ich persönlich möchte das nicht für mich/von mir auf meinem Blog. Nur das habe ich geschrieben. Und an einer Stelle habe ich ganz selbstkritisch geschrieben „.Vielleicht bin ich auch etwas neidisch auf all die hübschen jungen Reisebloggerinnen.“.
    Danke auch für Deine lobenden Worte. Aber ich möchte wiederholen: Ich verurteile niemanden und ich empöre mich nicht! Lies Dir meinen Artikel noch mal in aller Ruhe durch. Und dann nenne mir die Passagen, in denen ich irgendwen verurteilt habe. Das interessiert mich wirklich. Vielleicht kann ich ja etwas verbessern an meiner Ausdrucksweise.
    Beste Grüße
    Ulrike. .

  19. Liebe Ulrike,

    Ich bin heute das erste Mal auf deinem Blog unterwegs und dann direkt über diesen interessanten Beitrag „gestolpert“. Dazu muss ich unbedingt meinen Senf dalassen.

    Und zwar bin ich eine von diesen „Selfimacherinnen“, ich mag das auf anderen Blogs gern und sehe gern die Person hinter dem Blog. Vielleicht liegt es auch ein wenig an den unterschiedlichen Generationen, ich bin damit aufgewachsen und irgendwie ist Social Media und alles drum herum eine Selbstverständlichkeit.

    Trotzdem bin ich ich nicht selbstverliebt und reduziere mich auf mein Aussehen. Ganz im Gegenteil, ich möchte einfach durch die Bilder mit mir drauf meine Gefühle einfangen und damit, unterstützend zum Text, verdeutlichen, wie ich mich am jeweiligen Ort gefühlt habe.

    Ich muss ehrlich sagen, dass ich deinen Artikel einerseits ganz interessant finde, andererseits aber auch schade und traurig, dass du andere Blogger für etwas verurteilst, das sie tun.

    Jeder Mensch ist individuell, hat unterschiedliche Bedürfnisse und Interessen und so ist es doch nur gut, dass auch Blogger unterschiedlich sind. Schade, dass du einen Artikel geschrieben hast, der mir das Gefühl gibt, dass du Blogger, die anders agieren, als du, nicht so akzeptierst. Vielleicht hab ich das auch falsch aufgefasst, aber für mich wirkt dein Beitrag, wie eine Verurteilung und das fänd ich wirklich unangebracht.

    Du hast einen tollen, wirklich besonderen Blog mit einzigartigen Artikeln und wunderschönen Bildern. Du hast es doch eigentlich gar nicht nötig, andere für ihre Bilder irgendwie zu verurteilen oder dich darüber zu empören, oder? Mach einfach weiter so mit deinen spannenden und interessanten Berichten und ärger dich nicht über die, die anders arbeiten. Du machst dein Ding super und andere machen ihr Ding super!

    Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg und Spaß beim Bloggen!

    Liebe Grüße
    Anna

  20. Danke für Deinen ausführlichen Kommentar! Doch die Reiseblogger-Pose bezieht sich vor allem auf die Fotos, die den Blogger/die Bloggerin von hinten zeigen. Das kann man ja wohl nicht als „Beweis“-Foto ansehen, da der/die Fotografierte kaum zu erkennen sind. Was ich, ganz ehrlich, einfach langweilig finde.
    Bei Deinem Kommentar kommt in mir das Gefühl auf, erklären zu müssen, dass ich das „nicht nötig“ habe. Ich muss nicht „beweisen“, dass ich irgendwo gewesen bin. Meine Artikel sind authentisch und meine Fotos sind ganz offensichtlich keine aus einer Fotodatenbank. Und wer kein Vertrauen darin hat, dass ich das schildere, was ich selbst gesehen und erlebt habe, nun ja, der muss ja meinen Blog nicht lesen.
    LG
    Ulrike

  21. Lassen wir bei all dem Selfie-Wahn, der immer skurillere Blüten treibt, wie ich im Sommer in der touristischen Hochburg Toscana andauernt erlebt habe nicht außer Acht:
    Viele Reiseblogger wollten/wollen zunächst mal mit einem veröffentlichten Selfie beweisen, dass sie auch wirklich am Ort des Geschehens waren und damit Vertrauen für sich und ihre Texte schaffen und damit gleichzeitig ausdrücken, dass all die anderen Bilder auch von ihnen sind und nicht aus dem Netz zusammengesucht.
    Erzählen/schreiben kann man ja sonst viel…

    Ich mache das übrigens auch nicht viel anders, wenn ich nicht über’s Reisen sondern über mein sportliches Freizeitvergnügen schreibe. Was heißt: Kaum ein See im Umland, in dem ich nicht geschwommen bin und darüber gebloggt habe: Kaum ein Blogbeitrag, in dem ich nicht das obligatorische Beweisfoto habe. Und hier ist auch die Auswahl an unterschiedlichen Motivarrangements eher begrenzt.

    Dass also bei Selfies immer wieder sehr ähnliche Posen herauskommen, egal, welches Thema man sich im Blog vornimme, liegt auf der Hand. Die Bilder/Blogs/Fotografen inspirieren sich ja gegenseitig und lassen eine typische vorherrschende Ikonographie erkennen. Und wenn man niemanden hat, der dabei ist und einen fotografiert, dann bleiben eben nur die Selfies.

  22. Ich hätte ja von meinen Reisen gerne mehr Bilder von mir… aber wie Erich Kästner schon sagte: „Der Fotograf ist nie auf dem Bild“.
    Hin und wieder sorge ich dafür, dass es ein Bild von mir gibt, und mache entweder eines mit Selbstauslöser (wenn ich mit einer DSLR Selfies machen könnte, würde ich wohl das tun 😉 ) oder bitte jemanden darum. Allerdings bin ich bei letzterem selten mit dem Ergebnis zufrieden :-/ Die meisten Leute wissen nicht, wie man eine DSLR handhabt.

    Die Pose find ich auch langsam ein bisschen „ausgelutscht“. Ab und an kann das nett aussehen, aber wenn man nur noch diese „Sehntsuchtsvoll-in-die-ferne-blicken“-Bilder hat, dann ist mir das zu viel, ehrlich gesagt.

  23. Hallo! Du brauchst die Reiseblogger-Pose nicht zu verteidigen. Und Deine blonden Haare schon gar nicht. Hab ich nicht auch geschrieben, dass ich da manchmal auch neidisch drauf bin…
    Nur: Mädels mit langer blonder Mähne und dem Rücken zum Betrachter sehen alle gleich aus. Mir fehlt da die Originalität.
    Inszenierte Fotos sind einfach nicht authentisch. Und die Inszenierung sieht man deinen Fotos an. Das hält mich auch ganz bestimmt davon ab, deinen Blog zu lesen, weil ich mich frage, was soll an einem dazugehörigen Artikel schon authentisch sein, wenn das Foto schon so künstlich ist?
    Dass Du dich gerne zeigst, weil Du für dein gutes Aussehen gekämpft hast, finde ich sehr verständlich..
    Es geht mir auch nicht um besser oder schlechter. Die inszenierung hübscher Mädchen vor einem Reisehintergrund ist im Moment ein Trend, einer hat damit angefangen, alle machen es mit. Irgendwer hat i einem Kommentar etwas davon geschrieben, dass es auch darum geht, die hübschen Fotos aus Fashion- oder anderen Magazinen nachzustellen. Klar, dass das zieht.
    Ich möchte auf meinem Blog mehr zeigen, ganz bestimmt nicht mich persönlich inszenieren und liebe andere Blogs, wo das auch so ist.
    Ich wünsch Dir ein schönes Wochenende.
    LG
    Ulrike

  24. Ich komme hierher, um die Reisebloggerin Pose zu verteidigen 🙂
    Am Anfang meines Blogs sah man mich kaum. Nur Landschaftsbilder. Und dann habe ich bemerkt, dass ein Mensch im Bild einfach besser aussieht. Es strukturiert das Bild. Es erzählt eine Geschichte. Es macht das Ganze einfach persönlicher, realer. Meine Landschaftsbilder sind trotz meiner Bemühungen nicht immer originell – es haben viele Leute den Ort schon photographiert. Meine Selbstinszenierungen dafür schon. Und jetzt mache ich mir viel Gedanken darüber, was für eine Geschichte ich mit meinen Bildern erzählen möchte. Ich schleppe das Stativ im Rucksack mit und nehme manchmal Ersatzkleider bin, wenn meine Wanderkleider optisch unpassend sind. Ja, es ist eine extra Mühe. Aber ich finde, das Ergebnis lohnt sich – es sind keine einfachen Selfies, es sind Inszenierungen.
    Einige Beispiele:
    Mit Riesenschildkröte in den Seychellen:

    Beim Strand, der Stevensons Treasure Island inspiriert hat:

    Unterwegs in Joshua tree :

    Beim erstaunlichen Salvation Mountain in den USA:

    Auf der Route 66:

    Ich glaube wirklich nicht, dass diese Bilder besser oder interesssanter gewesen wären, wenn ich nicht darauf erschiene. Und die Leute reagieren sehr positiv darauf – sie spüren, welche Gedanken ich mir dabei gemacht habe.
    Und noch zur Blondine Kritik 😉 : was kann ich denn dafür, wenn bei mir die blonden Haare meiner nordischen Mutter gegen die dunkle Mähne meines lebanesichen Vaters die Oberhand genommen haben?
    Es fiel mir nicht sofort so leicht, mich selbst zu inszenieren. Vor allem, weil ich vor 3-4 Jahren noch fettleibig war und in meinem Kopf noch ein dickes Mädchen wohnt, das vergessen hat, dass es sich mit bitterer Mühe von mehr als 25 Kilo verabschiedet hat.
    Aber ich bin froh, diese Wendung vollzogen und meine Bedenken überwunden zu haben. Ich finde, dass gerade dies mein Blog authentischer macht. Und das spart mir auf keinen Fall die Mühe, lange, inhaltsreiche Beiträge zu verfassen.
    Schönen Tag!

  25. Mir geht es ja genauso! Aber mir fällt es schwer, die einzelnen Blogs auseinanderzuhalten, wenn die Mädels und vor allem die Fotos alle gleich aussehen. Mir fehlt da die Individualität. Und es ist tatsächlich so, dass ich die entsprechenden Blogs und Autorinnen kaum noch auseinanderhalten kann.
    Und ganz ehrlich: Wenn die Leute „nur“ wegen der hübschen Figur und den blonden Haaren auf den Blog kommen, finde ich das ziemlich oberflächlich. Das ist meine ganz persönliche Meinung. Ich will niemandem damit zu nahe treten.

  26. Wie heißt es so schön: „Bilder sagen mehr, als 1000 Worte“. Ich persönlich bin solchen Bildern gegenüber wertfrei und finde es weder nervig noch schlimm, wenn hübsche, junge Reisebloggerinen die sogenannte Reiseblogger Pose einnehmen. Diese Reiseblogerinnen haben meist auch einen Fokus auf Lifestyle, Beauty oder Mode und vermitteln das auch ihren Lesern. Wenn jemand einen ansehnlichen Körper, schöne Haare hat und das Kleid auch optisch gut ins Bild passt, finde ich es eher bewundernswert, dass sich jemand so viele Gedanken macht… 🙂 Außerdem kommen solche Bilder bei der Menschheit einfach besser an. Es gibt mehr likes, egal ob bei Facebook, Instagram und Co. Ich wünschte ich hätte auch die entsprechende Haarpracht und mehr Zeit um mit Gedanken über meine Klamotten zu machen, dann würde es bei mir auch solche Bilder geben. 🙂

  27. Hmm, so hab ich das noch nicht gesehen, vor allem, weil ich auch viele Leute Ü30 kenne, die endlos Selfies machen. Und ich gebe Dir recht: Blogs, wo der Blogger im Mittelpunkt steht, lese auch so gut wie gar nicht.
    LG
    Ulrike

  28. Liebe Ulrike, das ist ein interessantes Thema. Ich glaube, es ist eine Frage des Alters; bzw. der Reife. Jugend scheint mir generell gefallsüchtig. Weil man noch nicht so ein stabiles Selbst-bewusstsein hat, muss was von Außen kommen. Das ist glaub ich ganz normal und früher nicht anders gewesen. Nur gabs da eben noch keine Likes oder Herzchen. Ich stelle mir das ziemlich anstrengend vor, sich ständig in Positur zu werfen. Und vermutlich muss man erst mal X Selfies schießen, bevor eins der inneren Kritikerin genügt. Denn junge Frauen scheinen mir heute noch strenger mit sich, als das in meiner Jugend der Fall war. Ich finde die Selfie-Queens fast durch die Bank total hübsch. Ich muss oft dran denken, wie ich als Jugendliche mit den Augen gerollt habe, wenn meine Mutter behauptete, junge Frauen wären eigentlich alle schön. Ich dachte, meine Mutter checkt einfach nicht, worauf es ankommt. Inzwischen weiß ich, dass ich´s nicht gecheckt hab. 🙂 Unterm Strich hab ich durchaus Verständnis dafür, wenn Blogger sich auf ihren Blogs irgendwie darstellen. Allerdings langweilen mich Selbstdarstellungen (und Egozentriertheit schlechthin), so dass ich keinen dieser Blogs im Abo habe. Vielen Dank für den Denkanstoß. Und liebe Grüße, Stefanie

  29. Danke, Iris, für deinen Kommentar!
    Ich glaube, dass die Leute, die Selfies klasse finden, nicht auf diesen Artikel reagieren. Und es ist einfach in der Mode, sich in einer bestimmten Pose zu zeigen.Diese Reiseblogger haben Erfolg. Aber ich frage mich, wie lange noch. Der Mensch liebt nette Bildchen und kurze Artikel, die man schnell überfliegen kann.
    Ich bin in letzter Zeit ins Grübeln gekommen, ob ich meinen Blog wirklich einen Reiseblog nennen kann.
    Naj, Ich wünsche Dir eine schöne Woche
    Ulrike

  30. Ein schöner und ehrlicher Artike. Die Kommentare habe ich alle gelesen und stelle fest, dass der Großteil nicht auf das Selfie-Gehabe steht.
    Ich finde, dass in 1. Linie der Blog und die Infos/Bilder den Leser interessieren sollten und wenn man über den Blogger mehr erfahren möchte, gibt es ja i.d.R. die Seite Über mich, die ggfs. auch ein Bild enthält.
    Alles andere ist dann eine reine private Entscheidung, ob ich jeden Artikel mit den typischen Selfie-Posen bestücken möchte oder nicht. Ich möchte etwas über das Reiseziel oder was auch immer der Artikel enthält erfahren und brauche nicht Bilder, die mir den Blogger immer von hinten und/oder seitlich mit verträumtem Blick zeigen.
    Mittlerweile starten die meisten Artikel mit solchen Bildern und die Folgebilder zeigen mir auch oft noch den Blogger, sodass ich von den Sehenswürdigkeiten immer nur noch Stückchen zu sehen bekomme. Das ist nicht schön. Alles in gewissem Maß ist in Ordnung, aber ich habe oft das Gefühl, dass diesbzgl. irgendwie schon ein Konkurrenzdenken ist….nach dem Motto: wer hat mehr schöne Selfie-Bilder im Artikel. Obwohl das nicht die Hauptmessage eines Reiseblogs sein kann und sollte, scheint es aber trotzdem gut anzukommen. Wenn die Person dann noch die lange blonde Mähne, Wespentaille und ein weißes luftiges Kleid hat, dann wird es wohl viele Likes geben.
    Bei mir wird man lange nach Selfie-Bildern suchen müssen 🙂 Ich werde auch weiterhin ohne diese posten.
    VG
    Iris

  31. Richtig! Genau so sehe ich das auch! Aber wenn Du die blonde Mähne und die tolle Figur hättest, würdest Du möglicherweise anders drüber denken. 😉
    LG
    Ulrike

  32. Hallo Ulrike,
    endlich spricht es mal jemand aus. Ich verstehe auch nicht, warum diese Selfies so beliebt sind. Ich mein mir fehlt zwar auch die blonde Mähne und die passende Taille aber auch mit würde ich mich nicht ständig selbst ins Bild setzen. Ich bin bisher immer davon ausgegangen, dass meine Leser sich ein Bild von der Umgebung machen wollen und ich kann nicht nachvollziehen, was ich da zu suchen habe.
    Liebe Grüße
    Anja

  33. Liebe Sandy,
    danke für Deinen ausführlichen Kommentar! Ich differenziere da, wie schon gesagt. Manchmal gibt es ein Foto von mir, wenn es eine bestimmte nGeschichte illustriert. Wenn es sachlich um eine sehenswürdigkeit geht, verzichte ich.
    LG
    Ulrike

  34. Schönes Thema! Ich denke so viele Reiseblogger setzen auf Selfies, weil gerade die Person hinter dem Blog interessant für die Leser ist. Klar sind schicke Fotos von Landschaft & Co. wunderschön – aber die persönliche Note ist es eben, was viele Blogger so erfolgreich macht.

    Jung und hübsch sind dabei zwar Vorteile, aber keine Pflicht. Eine gesunde Mischung aus atemberaubenden Reisefotos und einer persönlichen Note ist da eine gute Lösung. Die Leute lesen deinen Blog ja schon – aber mit ein paar Schnappschüssen von dir können sich die Leser vielleicht noch besser mit dem Reiseziel anfreunden und sich vorstellen selbst vor einem alten Tempel zu stehen.

  35. Interessantes Thema! Den Selfiewahn finde ich auch sehr übertrieben, da kommt so viel Selbstverliebtheit rüber und das finde ich gar nicht sympathisch. Aber so einen Blog ganz ohne Fotos finde ich wiederum zu unpersönlich. Ich finde es schön zu sehen, wer hinter dem Blog steckt. Ich finde, du machst es genau richtig und du hast mich in der Art und Weise wie du dich einbindest ohne dich in den Vordergrund zu drängen wirklich inspiriert (lange bevor dieser Artikel erschien).

  36. Hallo Sabine! Danke für Deinen Kommentar! Ja, die gesunde Mischungs macht’s! 10 Mal das gleiche Motiv wird auf Dauer langweilig. Beste Grüße
    Ulrike

  37. Was für ein wahrer Bericht und so ehrlich und interessant geschrieben 🙂
    Ich selbst bin auch äußerst selten auf einem Foto zu finden, da ich lieber hinter der Kamera stehe. Allerdings habe ich dann beim Durchblättern unserer Fotoalben das Gefühl, da war ein alleinerziehender Vater unterwegs.
    Selfies sind wahrlich eine Modeerscheinung und für mich einfach nur zum Spaß, um mit meinen Kindern ein lustiges Bild zu knipsen, das ich aber nie auf meinem Blog veröffentlichen würde. Aber man darf sich dem Trend der nächsten Generation auch nicht völlig verschließen.

    Ich denke eine gesunde Mischung aus Natur/Sehenswürdigkeiten/Landschaft und Personen macht einen guten Beitrag aus. 10 Bilder einer Seenlandschaft sind genauso reizlos, wie 10 Selfiebilder, auch wenn die Blondine ihr schönstes weißes Kleidchen trägt. Die Frage ist vielmehr, wie setze ich die Personen passend in das Bild.

    Viele Grüße
    Sabine

  38. Danke, Peggy. Mir geht es so, dass ich mich mit zunehmenden Alter nicht mehr so kritisch sehe. Und manchmal schaue ich auf alte Foto von mir und stelle verwundert fest, dass ich gar nicht so hässlich war, wie ich mich immer gefühlt hatte. Ich verwende Fotos von mir auch nur sparsam auf meinem Blog und meistens nur, wenn ich eine bestimmte Situation erläutern will.
    Beste Grüße
    Ulrike

  39. Oha! Da ist es sicherlich manchmal schwer, dort zu arbeiten. Aber ich hoffe, du kannst die schlimmsten Schäden verhindern. Ich bin richtig erstaunt, wie viele auf meinen Artikel positiv reagiert haben, wie viele sagen, dass sie Selfies schrecklich finden. Ich hoffe, das ist ein Hype, der auch wieder vorüber geht. Ansonsten wird man früher oder später das Fotografieren in Museen ganz verbieten müssen. Was ich persönlich schade fände.

  40. Hallo Ulrike,
    deinen Artikel finde ich richtig gut. Mich findet man auf meinem Blog auf gar keinem Foto. Nur mit Widerwillen habe ich ein Foto auf meine „Über mich“ Seite gestellt. Finde mich nicht so fotogen und es sollen ja die Reisen und nicht ich im Mittelpunkt stehen. Auch ich bin nicht jung und blond und ein weißes Kleid besitze ich gar nicht. 🙂 Ein wirklich sehr gelungener Artikel.
    Viele Grüße
    Peggy

  41. Ich sehe mit Grausen und Entsetzen tagtäglich im Museum, wie der Selfie-Wahn zunehmend grassiert, und auch die absurdesten Blüten zeugt. Da ist keine Pose zu albern, und da würde man auch – wären meine Kollegen und ich nicht wachsam – so manche Kostbarkeit, von Genoveser Samttapeten (ca. 600 Euro pro Quadratmeter) angefangen über fein ziselierte Barockstühlchen und antiken, chinesischen Vasen bis hin zu unschätzbar wertvollen, vierhundert Jahre alten Wandteppichen „vergewaltigen“, nur um sich „ins rechte Bild“ setzen zu können. Und da spürt man auch ganz genau, dass es den – meist jungen – Menschen nicht im Geringsten um die sie umgebenden Kunstschätze geht, sondern lediglich darum, möglichst aller Welt zu zeigen: „Schaut her, da bin ich jetzt! Und sehe ich nicht umwerfend schön aus?“ Manchmal wird mir regelrecht übel vor all der übertriebenen Zurschaustellung von Eitelkeit, Selbstherrlichkeit und Größenwahn…
    Ich mag übrigens auch keine Fotos von mir vor irgendwelchen Kunstschätzen oder alterwürdigen Denkmälern. 😉 Und ich lasse mich auch höchst ungern fotografieren, da ich mich ebenfalls nicht als sonderlich schön und äußerlich wohlgelungen betrachte. 😉

  42. Ach, liebe Ulrike, das hätte ich fast ebenso schreiben können. Auch auf Zypresse gibt es (fast) keine Fotos von mir (oder dem Gatten, oder anderen Mitreisenden). Mein Zugeständnis insoweit ist seit einiger Zeit ein Foto von mir auf der Kontakt… Seite. Ich finde es aber auch
    a) nicht so wichtig, wie ich aussehe – und glaube nicht, dass Fotos von mir Leser*innen helfen, eine Bindung zum Blog aufzubauen
    b) geht mir das Selfie-Gehampel sowieso auf die Nerven
    c) mag auch der Gatte nicht gern fotografiert werden (und schon gar nicht weltweit veröffentlicht werden) und
    d) mangelt es mir an wallenden blonden Haaren (meine sind kurz und eher dunkel…) und mit einem weißen Kleid war ich auch noch nie auf Reisen
    Also machen wir doch einfach weiter so!

  43. Aber dann könnte die Fotoindustrie ja nicht mehr ihr neuestes Spielzeug verkaufen, wenn man wie anno dazumal noch selber fragen würde. Nicht auszudenken dass. *eg*

  44. Ich kann Dich verstehen, ich habe auch nicht so gerne Fotos von mir auf meinem Blog. Eigentlich sollen doch die Inhalte wirken.

    Aber ich finde es bei Dir so schön, dass Du immer in verschiedenen Situationen bist, vor allem mit verschiedenen Menschen. Und in Alltagssituationen. Das machte Deine Bilder irgendwie echter.

    Und für Sehenswürdigkeiten finde ich es gar nicht schlecht wenn da mal ein Mensch davor steht, dann kann ich mir nämlich die Größenverhältnisse viel besser vorstellen!

  45. Toll, dass Dein Vater Dir sein Wissen mitgeben konnte. Meine Eltern waren in fotografischen Dingen noch sehr unerfahren. Vielleicht hab ich im Vorfeld aber auch nicht richtig hingehört 😉 Den Trick mit instagram-tauglichen Smartphone-Photos hab ich auch noch nicht raus. Unabhängig davon sehen die Filter in der Vorschau so verlockend aus. Jedes Mal, wenn ich ein Foto mit einem Instagram Filter poste, könnte ich mich danach sonstwohin zwicken. Der Weg über den PC ist auch für mich ein absolutes Muss, um in der Vorschau beurteilen zu können, wie die Bilder später auf Instagram wirken. Obwohl „man“ das ja nicht so macht. 😀 LG

  46. Moin, Inga! Danke für die schöne Geschichte! Ich habe einen Vater gehabt, der mich ein wenig angeleitet hat beim Fotografieren. Meinen ersten Farbfilm bekam ich von ihm mit den Worten „Überleg dir bei jedem Foto genau, ob das Motiv besser auf einem Falbfoto wirkt!“ Ich dneke, damals, als man noch für jedes einzelne Foto bezahlen musste, da hab ich mir auf jeden Fall immer Gedanken gemacht, was und wie ich fotografiere.
    Seit ich entdeckt habe, wie ich Fotos vom PC auf Instagram posten kann, kann ich viel bessere Fotos dort posten als meine häufig misslungenen Handy-Fotos.
    LG
    Ulrike

  47. Liebe Ulrike,

    beim Lesen Deines Artikels musste ich schmunzeln, denn er hätte komplett von mir sein können 😀 Erst seit kurzem gibt’s ein „wer schreibt hier“ Bild in meinem Blog – eins der ganz wenigen, die akzeptabel finde. Ansonsten halte ich es genauso wie Du: Die Orte festhalten, an denen ich mich bewege. Und da hat sich seit Kindesbeinen nichts dran geändert.

    Mit Deinem wunderbaren Artikel hast Du mich an eine Begebenheit erinnert, als ich 12 Jahre alt war. Zu der Zeit war ich mit der Schulklasse für 3 Wochen in Southhampton, England. Meine Eltern gaben mir eine kleine Kamera mit und nach meiner Rückreise war ich total gespannt auf die Ergebnisse. Zu der Zeit mussten Fotos ja noch im Geschäft entwickelt werden. Was war ich enttäuscht, dass meine Landschaftsaufnahmen zu 75% aus Himmel bestanden und unten nur einen kleinen Streifen Land zu sehen war. Außerdem kam noch dazu, dass ich mit meinem Fotoapparat lauter Fotos von meiner Zimmernachbarin gemacht hatte. Die Fotos waren natürlich für meine Familie und zugegebenerweise auch für mich alles andere als interessant. Zumal es sich noch nicht einmal um eine Freundin von mir handelte. Meine Eltern waren so enttäuscht, dass ich einen Teil der Bilder selbst von meinem Taschengeld bezahlen musste. Ihrer Meinung nach hatte ich mir überhaupt keine Mühe gegeben 🙂

    Danke Dir sehr für diese Inspiration und Reise in die eigene Vergangenheit an diesem Sonntagmorgen. Jetzt geh ich Dich erstmal auf Instagram suchen, bin schon gespannt 🙂

    LG 🙂
    Inga

  48. Danke, Katrin für Deinen ausführlichen Kommentar! Du hast da interessante Denkanstöße. Ja, ich es auch besser, wenn ein Blog auch mit einer bestimmten Person verbunden werden kann. Was mich stört, ist die Austauschbarkeit, die durch die immer gleich wirkenden Fotos zustande kommt. Naja, und weiße Kleidchen halte ich unterwegs für denkbar unpraktisch, da man sie dauernd waschen muss.Warum Funktionskleidung seltsam aussieht, weiß ich nicht. Ich will mir auf meinen Reisen keine Gedanken um mein Aussehen machen und keine Zeit mit Wäsche waschen vertreiben. Weiße Klamotten mitzunehmen, nur um sie nach kurzem Tragen in den Koffer zurückzulegen, erschient mir sinnlos.
    LG
    Ulrike

  49. Ich überlege gerade, ob ich mich angesprochen fühlen soll 😉 Ich bin zwar nicht mehr ganz jung, mein Blog ist es aber und was mir bei vielen Reiseblogs aufgefallen ist und auffällt, ist die Tatsache, dass man oft gar nicht weiß wer hier schreibt. Eben weil man die Autoren so selten auf den Fotos sieht. Mir persönlich fällt es als Leser deswegen schwer, eine Bindung zu den Blogs aufzubauen. Das will ich auf meinem eigenen Blog besser machen. Und um eben nicht auszusehen wie ein Tourist 1995, kann es passieren, dass da vielleicht gelegentlich mal eine typische Reisebloggerpose dazwischen rutscht 😉 Nichts desto trotz sollen weder der Blog noch die zugehörigen Kanäle Selbstdarstellungsplattformen werden, dafür bin auch ehrlicherweise zu alt und zu wenig Model. Zum Thema weißes Kleidchen: Hab ich auch! Und mir erschließt sich nicht, weshalb ich statt im weißen Kleidchen auf Reisen in seltsamer Funktionskleidung unterwegs sein sollte, wenn es nicht erforderlich ist 😉
    Lieben Gruß, Katrin

  50. Hallo Maria! Interessante Antwort! Doch gerade wenn man alleine reist, finde ich es viel schöner, Leute zu fragen, ob sie mal ein Foto von mir machen könnten. Ein Selfiestick/Selfie käme für mich nicht infrage.
    Beste Grüße
    Ulrike

  51. Moin aus Hamburg!
    Ja, du hast völlig recht! Und das ist ein Aspekt, den ich ganz vergessen hatte: die netten Kontakte, die möglich werden, wenn man jemanden bittet, ein Foto zu machen.
    Beste Grüße
    Ulrike

  52. Danke, Jessica, für Deinen ausführlich Kommentar. Ja, manche dieser „Posen“ sind ja völlig in Ordnung. Doch, wenn das nun alle machen, wird es langweilig und Mainstream.
    Bei Instagram bin ich noch nicht lange aktiv, aber Accounts, wo nur „Selfies“ abgebildet sind, folge ich nicht.
    LG
    Ulrike

  53. Moin!
    solche Worte, die mich heute am Sonntag morgen begrüßen, gefallen mir sehr gut. So kann mein Tag starten! Herzlichen Danke!
    Beste Grüße
    Ulrike

  54. Pfeif auf die langen blonden Haare (die ich ürigens auch nicht habe 😉 ). An deinen Blog erinnert man sich auf jeden Fall. Und deine Fotos gefallen mir zumindest ausnehmend gut. Auch diese, auf denen du zu sehen bist.

  55. Ich habe vor Kurzem die Vorzüge eines Selfie-Sticks entdeckt – besonders wenn man, wie ich, häufig alleine auf Reisen ist – aber dennoch habe ich mich noch nie in der typischen Blogger-Pose ertappt 😉 Mit oder ohne weißes Kleidchen *hehe* Ich musste bei deinem Artikel so lachen, weil es so der Wahrheit entspricht. Ich mag auch Fotos, die authentisch wirken, wobei ich selbst meist auch irgendwie komisch auf Bildern aussehe. Auf meinem Blog bin ich zwar ab und zu zu sehen, aber ich versuche, die eher vernünftigeren Auszusuchen 😉
    Viele Grüße
    Maria
    P.S. Die blonde Mähne fehlt mir auch… ich hab zwar eine Mähne, aber eine dunkelhaarige.

  56. Liebe Ulrike,
    ja da ist sie wieder – die überall auftretende (und nervende) Reisebloggerpose. Du hast recht, meist haben die Damen eine blonde Wallemähne eine 60er Taille und die neueste Mode dabei.

    Ich passe auch nicht in das Klischee, würde aber auch nicht auf die Idee kommen mich „immer“ so zu präsentieren. Wenn ich manche Blogs lese, habe ich sehr oft das Gefühl, das 1. jedes Titelbild ein „Ich-sitz-am-Abgrund-und-bin-verträumt-Bild“ ist und 2. der Artikel aus mindestens 3 solcher Bilder besteht.

    Jedem das seine, aber mir ist dieser Trend auch irgendwie zu Mainstream.
    Ich neige nicht zu Selbstdarstellung und tatsächlich gibt es auch von mir manchmal ein Foto. Selten aber doch denkbar. Übrigens: Die ich und die „Ich-und-die-Kamera“ Pose habe ich auch schon gemacht. Die finde ich sogar gut. Ehrlich und vor allem voller Leidenschaft.

    Was ich mir für die Zukunft wünsche: Mehr authentizität und ehrliche Fotos, denn letztendlich geht es ja um das Erlebnis und nicht um das Persönchen. 😉

    Liebe Grüße
    Jessica

    P.S. Manchmal habe ich das Gefühl, dass Instagram auch nur aus solchen Fotos besteht. Schade eigentlich!

  57. Danke für diesen Beitrag.
    Ehrlich gesagt, geht mir diese selbstgefällige Selfie-Mania ziemlich auf den Keks.
    Ich werde das Gefühl nicht los, dass es um Selbstdarstellung unter Zuhilfenahme eines Deppenzepters geht.
    Möchte man wirklich ein Foto von sich und vielleicht dem Partner, dann reicht es sehr häufig, auch Umstehende zu bitten, ein Bild zu machen. Old Scholl, ich weiß. Der Vorteil ist, dass sich daraus häufig ganz nette Gespräche ergeben und man vielleicht sogar noch Tipps austauschen kann.

  58. Ja, so isses! Ich unterscheide auch: wenn ich einen Reisebericht schreibe, dann kann da ein Foto von mir rein. Wenn ich eine Sehenswürdigkeit beschreibe, dann finde ich es besser ohne.
    LG
    Ulrike

  59. Ha, ein Thema, das mir sehr bekannt vorkommt. Ich denke immer, die Leute wollen Fotos von der Gegend sehen und nicht von mir.

    Aber ich ertappe mich selbst dabei, dass in meinen neueren Artikeln im Blog auch ab und zu ein Foto von mir (von hinten oder der Seite) vorkommt. Scheinbar färbt die „Reiseblogger-Selfie-Mode“ auch auf mich ab. Okay, weißes Kleidchen wird es wohl nicht mehr werden 😉

    LG Simone

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